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06.10.2016 Kategorie: Pressemitteilungen Ulm
Von: Willi Schilpp, Prof. Dr. Hans Jürgen Ott

11. Tag der Versicherungswirtschaft in Ulm im Zeichen der Digitalisierung


v.l.n.r.: Referenten und das Organisationsteam: Dieter Bonaita, BWV Südwest - ngo Priebernig, BWV Südwest - Serkan Kahraman, Allianz Managed Operations & Services SE – Oliver Freiwald, BVK – Willi Schilpp, VGA – Bernhard Rudolf, Versicherungsmagazin - Ralf Börsig, IHK – Gerhard Miller, BVK – Prof. Dr. Jan Ostarhild, DHBW, Stuttgart – Murat Pascal Dursun, app4more – Cynthia Krauss, IHK (Bildquelle: © IHK Ulm)

„Digitalisierung“ in den unterschiedlichsten Perspektiven war Thema des 11. Tages der Versicherungswirtschaft am 6. Oktober in Ulm; auch die diesjährige Veranstaltung wurde organisiert unter Mitwirkung des Assekuranzclubs Ulm. Die Referenten hatten ihre beruflichen Wurzeln im Versicherungsvertrieb und waren somit nahe beim Titel der Veranstaltung: „So ticken Konsumenten im Zeitalter der Digitalisierung“.

Prof. Dr. Jan Ostarhild von der DHBW in Stuttgart, früher u.a. Berater bei MLP, zeigte auf, dass zwar persönliche Beratung nach wie vor gefragt und wichtig sein wird, dass dazu aber Zeit zur Verfügung stehen muss. Diese Zeit verschaffen ihm neue Techniken, neue Methoden, eben das, was unter dem Begriff Prozessoptimierung durch Digitalisierung verstanden wird. Stichworte hierzu: Entlastung von Routineaufgaben durch Nutzung entsprechender Dienste, Webinar-Angebote für sich selbst und für Kunden oder andere "Self Service"-Angebote.

Murat Pascal Dursun, der seine beruflichen Wurzeln im Maklervertrieb der Barmenia hat, stellte "Fintechs" in den Mittelpunkt seines Vortrags. Dursun zeigte auf, dass Versicherer vermehrt mit Fintechs kooperieren und stellte dar, welche Gefahren für den Vermittler vor Ort damit einhergehen können - insbesondere für solche Vermittler, die allzu sehr in der Tradition verhaftet sind. Er warb dafür, dass auch Vermittler auf dieser Welle mitschwimmen und beispielsweise für ihre Kunden auch eine eigene App anbieten. Er geht davon aus, dass der Kunde, der die App von „seinem“ Vermittler nutzt, weitestgehend gegenüber dem Wettbewerb abgeschirmt ist. Dursun appellierte an die Eigenverantwortung der Selbständigen: „Nehmt die Dinge in die Hand, Ihr seid Unternehmer!"

Serkan Kahraman, einst Auszubildender bei der damaligen BD der Victoria in Ulm und heute Berater in der Inhouse-Consultingfirma der Allianz, zeigte auf, was Digitalisierung für den international aufgestellten Allianz-Konzern bedeutet und welche Projekte derzeit vorangetrieben werden. In den Anwendungen sind ausländische Allianz-Töchter wesentlich weiter; dort werde der Datenschutz nicht so hochgehalten. Menschen in anderen Kontinenten oder auch aus anderen Ländern innerhalb unseres Kontinents wollen dabei sein; sie interessieren Datenschutz-Aspekte weniger. Für sie stehen die Möglichkeiten von Smartphone und Apps im Vordergrund; diese gehören zum Alltag - und, so Kahraman: „Das kommt auch bei uns“.

Das Resümee aus der anschließenden Diskussion, die von Bernhard Rudolf geleitet wurde, lautete: Lieber Vermittler, stärke die persönliche Bindung zu Deinen Kunden. Betone Dein Know-How. Stelle Deinen Sachverstand und Deine Services heraus. Und biete digitale Kompetenz. Nur so kannst Du verhindern, dass Du an Fintechs Kunden verlierst. Eine eigene App ist gar nicht so teuer; sie muss ja auch nicht alles können, was denkbar ist. Sie muss nur die versicherungsbezogenen Grundbedürfnisse des (Durchschnitts-) Anwenders bedienen.